In China gibt es viele Menschen
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Hallo! Jetzt ist der Urlaub zwar wieder vorbei, aber ich bin euch noch einen Beitrag ueber unseren Tagesausflug nach Benxi schuldig.
Am 3. Oktober, zur Feier des Tages (Tag der deutschen Einheit), hehe, sind wir morgens um 4:50 Uhr voellig uebermuedet aufgebrochen zu unserem Reisebus, der um 5 Uhr losfahren sollte. Wir wurden auf der Fahrt im Taxi schon von der Reiseleiterin angerufen, die sich erkundigte, wo wir bleiben, weil wir 5 Minuten zu spaet waren. Wo die meisten Chinesen, die ich kenne ja immer sooo puenktlich sind (ich erinnere mich noch wie wir mal 2 Stunden auf einen Bekannten gewartet haben, der anfangs meinte, er komme gleich).
Die geradezu "aggressive" Puenktlichkeit merkten wir dann, als wir schon im Bus waren und noch auf den letzten Reisenden warteten. Um 5:15 Uhr rief ihn die Reiseleiterin nochmals an und fragte, wo er sei usw. Ploetzlich riss ihr die Frau, die vor uns sass das Handy aus der Hand und schrie den Typen an, wo er denn bleibe und was das solle und ob er denn jetzt eigentlich mitwolle oder nicht und dann am Ende beschloss sie einfach (ich wiederhole, es war auch nur eine Teilnehmerin an der Reise, nicht die Reiseleiterin oder sonst irgendeine Autoritaet), dass wir ohne ihn losfahren sollten. Das taten wir dann auch.
Bis zum ersten Halt auf einem Rastplatz war alles ruhig, fast alle haben geschlafen. Dann ging das grosse Essen los. Mir ist mal wieder aufgefallen, wie lustig es ist, Chinesen beim Essen zuzusehen, zum Beispiel beim Essen von Obst oder anderen Dingen mit einer Schale. Trauben werden ausgezutzelt wie Weisswurst, Aepfel werden mit den Zaehnen geschaelt und alles, was sich nicht so gut schaelen laesst, wird im Mund kunstvoll von der Schale befreit und diese dann wieder ausgespuckt. Warum man das macht, bleibt mir ein Raetsel. Man koennte ja denken, weil die Schale voll mit Pestiziden ist und so, aber wenn ich sie mir in den Mund stecke und dann wieder ausspucke, kann ich sie auch gleich essen. Vielleicht findet man Schalen einfach zu hart, wobei ich das wiederum beispielsweise bei Pfirsichen oder so nicht bestaetigen kann. Naja, jedem das Seine!
Ueberhaupt sind Chinesen wahre Mundakrobaten. Mittlerweile beherrsche ich es schon einigermassen, sonnenblumenkerne aufzubeissen und den Kern dann mit der Zunge rauszuholen. Aber wie man Fischgraeten oder Knochen im Mund abnagen und dann sauber wieder ausspucken kann, wird fuer mich wohl immer ein Raetsel bleiben.
Aber zurueck zum eigentlich Thema. Nach etwa 4 Stunden Fahrt kamen wir bei den Hoehlen in Benxi an. Da fiel mir dann mal wieder auf, wie viele Chinesen es doch gibt, vor allem wenn alle Urlaub haben und die Autobahngebuehren in der Goldenen Woche erlassen wurden. Da ist dann ganz China auf den Beinen.
Meine erste Station: Die Toilette (Zitat der Reiseleiterin: Das ist die letzte Toilette vor den Hoehlen, wer also nochmal aufs Klo muss, hat jetzt die letzte Chance.)... Voll wie eine Sardinenbuechse. Ich sehe rueber zu den Maennern. Wie das so ueblich ist, steht dort niemand an. Aber bei den Frauen muss man sich durchkaempfen. Ich draengle mich ohne Ruecksicht auf Verluste nach vorne, man darf einfach keine Ruecksicht nehmen, sonst hat man verloren und kommt nie ans Ziel. An die Wand gequetscht zwaenge ich mich immer weiter nach vorne und so komme ich nach nur etwa 10 Minuten Warterei in eine freie Kabine.
Dann gehen wir raus. Neben dem Parkplatz steht eine Riesenschlange Menschen. Bei diesem Anblick bereue ich es in der Goldenen Woche verreist zu sein. Aber das ist nur die Schlange zu den Shuttlebussen die vom Parkplatz zur 600 m (!!!) entfernten Hoehle fahren. Qiwei und ich ziehen das Laufen vor. Nach nur 5 Minuten stehen wir bei der naechsten Schlange. Das ist diesmal die zum Eingang der Hoehle. Muessen wir uns doch anstellen. Aber es geht schnell voran, nach nur wenigen Minuten sind wir schon ein ganzes Stueck weiter und stehen neben einer Toilette, die fast komplett leer ist, weil man dort bezahlen muss. Von wegen also "letzte Toilette"!!! Ich haette mir den Kampf sparen koennen.
Irgendwann kommen wir beim Eingang an, muessen aber auf den Rest der Gruppe warten. Dann bekommen wir die Tickets und duerfen in die Hoehle rein.
Die Hoehle ist eine Karsthoehle, 5800 lang, davon wurden aber nur 2800 Meter erschlossen. Aufgeteilt ist die Hoehle in 2 Teile, den ersten Teil kann man zu Fuss besichtigen, den zweiten mit einem Elektroboot.
Den ersten Teil mussten wir in einer Schlange wartend "besichtigen". Zwischendurch wurden die Leute immer wieder diszipliniert, also ermahnt sich wieder in die Reihe zu stellen und nicht zu draengeln usw. Diese Aufgabe uebernahm ein Soldat. Da das Anstehverhalten hierzulande meist eben nicht sehr diszipliniert ist, braucht es moeglichst Polizisten oder Soldaten, um die Leute in Schach zu halten. Alles andere wuerde aufgrund eines Mangels an Authoritaet scheitern. Der Soldat war sehr lustig. Er schrie immer irgendwelche Befehle und die Leute schrien ihm Sachen wie "Jawohl!" oder aehnliche Parolen entgegen. Alle waren sehr amuesiert. Also fand nicht nur ich den Soldaten lustig.
Nach insgesamt etwa 1 Stunde Anstehen (Schlange vor der Hoehle und in der Hoehle), kamen wir endlich bei den Booten an. Da nahmen dann 12 Personen in einem Boot Platz und es ging los. Das Fahrttempo war leider etwas zu schnell fuer gute Fotos, aber die Hoehle ist faszinierend und schoen. Durch die farbige Beleuchtung gibt es eine sehr schoene Atmosphaere. Schade fand ich, dass es keine Fuehrung oder aehnliches gab. Wenigstens ein bisschen Musik haetten sie spielen koennen. So fuhr man einfach etwa 10 Minuten lang durch die Hoehle und dann war alles auch schon vorbei.

Nach dem Hoehlenbesuch schauten sich die anderen Teilnehmer unserer Reisegruppe ein geologisches Museum und noch einen anderen Teil des Nationalparks an. Qiwei und ich haben und zurueckgezogen und habe gepicknickt. Ein bisschen Natur kann man sich ja auch mal goennen.
Dann ging es auch schon wieder zurueck zum Bus und wieder 4 Stunden Fahrt zurueck nach Yingkou. Die Rueckfahrt war fuer 13:30 Uhr geplant. Leider mussten wir ewig auf einige Fahrgaeste warten, die sich nicht an den Zeitplan halten konnten. Die gute Frau, die vor uns sass und bei der Abreise aus Yingkou noch ach so puenktlich war, kam 40 Minuten zu spaet...
Alles in allem wuerde ich diesen Ausflug nie wieder in meinem Leben wiederholen, weil...
... es in der ersten Oktoberwoche zu viele Menschen gibt.
... ein Tag viel zu kurz war und von der langen Fahrt nur Ruecken und Hintern weh tun.
... die Reiseleiterin mehr eine Organisatorin war und nicht wirklich was gemacht hat, ausser Tickets zu kaufen.
... chinesische Gruppenreisen nichts fuer mich sind.
Ich wuerde vielleicht nochmal dorthin fahren. Dann wuerde ich mir aber ein Hotel in Benxi buchen und noch mehr in der Gegend anschauen und ich wuerde nicht in der Hauptreisezeit hingehen. Ausserdem waere ein Privatauto auch die bessere Wahl fuer eine solche Reise. Dann ist man unabhaengig und kann so spaet heimfahren wie man will und man muss sich nicht ueber nervige Mitreisende aergern!
Am 3. Oktober, zur Feier des Tages (Tag der deutschen Einheit), hehe, sind wir morgens um 4:50 Uhr voellig uebermuedet aufgebrochen zu unserem Reisebus, der um 5 Uhr losfahren sollte. Wir wurden auf der Fahrt im Taxi schon von der Reiseleiterin angerufen, die sich erkundigte, wo wir bleiben, weil wir 5 Minuten zu spaet waren. Wo die meisten Chinesen, die ich kenne ja immer sooo puenktlich sind (ich erinnere mich noch wie wir mal 2 Stunden auf einen Bekannten gewartet haben, der anfangs meinte, er komme gleich).
Die geradezu "aggressive" Puenktlichkeit merkten wir dann, als wir schon im Bus waren und noch auf den letzten Reisenden warteten. Um 5:15 Uhr rief ihn die Reiseleiterin nochmals an und fragte, wo er sei usw. Ploetzlich riss ihr die Frau, die vor uns sass das Handy aus der Hand und schrie den Typen an, wo er denn bleibe und was das solle und ob er denn jetzt eigentlich mitwolle oder nicht und dann am Ende beschloss sie einfach (ich wiederhole, es war auch nur eine Teilnehmerin an der Reise, nicht die Reiseleiterin oder sonst irgendeine Autoritaet), dass wir ohne ihn losfahren sollten. Das taten wir dann auch.
Bis zum ersten Halt auf einem Rastplatz war alles ruhig, fast alle haben geschlafen. Dann ging das grosse Essen los. Mir ist mal wieder aufgefallen, wie lustig es ist, Chinesen beim Essen zuzusehen, zum Beispiel beim Essen von Obst oder anderen Dingen mit einer Schale. Trauben werden ausgezutzelt wie Weisswurst, Aepfel werden mit den Zaehnen geschaelt und alles, was sich nicht so gut schaelen laesst, wird im Mund kunstvoll von der Schale befreit und diese dann wieder ausgespuckt. Warum man das macht, bleibt mir ein Raetsel. Man koennte ja denken, weil die Schale voll mit Pestiziden ist und so, aber wenn ich sie mir in den Mund stecke und dann wieder ausspucke, kann ich sie auch gleich essen. Vielleicht findet man Schalen einfach zu hart, wobei ich das wiederum beispielsweise bei Pfirsichen oder so nicht bestaetigen kann. Naja, jedem das Seine!
Ueberhaupt sind Chinesen wahre Mundakrobaten. Mittlerweile beherrsche ich es schon einigermassen, sonnenblumenkerne aufzubeissen und den Kern dann mit der Zunge rauszuholen. Aber wie man Fischgraeten oder Knochen im Mund abnagen und dann sauber wieder ausspucken kann, wird fuer mich wohl immer ein Raetsel bleiben.
Aber zurueck zum eigentlich Thema. Nach etwa 4 Stunden Fahrt kamen wir bei den Hoehlen in Benxi an. Da fiel mir dann mal wieder auf, wie viele Chinesen es doch gibt, vor allem wenn alle Urlaub haben und die Autobahngebuehren in der Goldenen Woche erlassen wurden. Da ist dann ganz China auf den Beinen.
Meine erste Station: Die Toilette (Zitat der Reiseleiterin: Das ist die letzte Toilette vor den Hoehlen, wer also nochmal aufs Klo muss, hat jetzt die letzte Chance.)... Voll wie eine Sardinenbuechse. Ich sehe rueber zu den Maennern. Wie das so ueblich ist, steht dort niemand an. Aber bei den Frauen muss man sich durchkaempfen. Ich draengle mich ohne Ruecksicht auf Verluste nach vorne, man darf einfach keine Ruecksicht nehmen, sonst hat man verloren und kommt nie ans Ziel. An die Wand gequetscht zwaenge ich mich immer weiter nach vorne und so komme ich nach nur etwa 10 Minuten Warterei in eine freie Kabine.
Dann gehen wir raus. Neben dem Parkplatz steht eine Riesenschlange Menschen. Bei diesem Anblick bereue ich es in der Goldenen Woche verreist zu sein. Aber das ist nur die Schlange zu den Shuttlebussen die vom Parkplatz zur 600 m (!!!) entfernten Hoehle fahren. Qiwei und ich ziehen das Laufen vor. Nach nur 5 Minuten stehen wir bei der naechsten Schlange. Das ist diesmal die zum Eingang der Hoehle. Muessen wir uns doch anstellen. Aber es geht schnell voran, nach nur wenigen Minuten sind wir schon ein ganzes Stueck weiter und stehen neben einer Toilette, die fast komplett leer ist, weil man dort bezahlen muss. Von wegen also "letzte Toilette"!!! Ich haette mir den Kampf sparen koennen.
Irgendwann kommen wir beim Eingang an, muessen aber auf den Rest der Gruppe warten. Dann bekommen wir die Tickets und duerfen in die Hoehle rein.
Die Hoehle ist eine Karsthoehle, 5800 lang, davon wurden aber nur 2800 Meter erschlossen. Aufgeteilt ist die Hoehle in 2 Teile, den ersten Teil kann man zu Fuss besichtigen, den zweiten mit einem Elektroboot.
Den ersten Teil mussten wir in einer Schlange wartend "besichtigen". Zwischendurch wurden die Leute immer wieder diszipliniert, also ermahnt sich wieder in die Reihe zu stellen und nicht zu draengeln usw. Diese Aufgabe uebernahm ein Soldat. Da das Anstehverhalten hierzulande meist eben nicht sehr diszipliniert ist, braucht es moeglichst Polizisten oder Soldaten, um die Leute in Schach zu halten. Alles andere wuerde aufgrund eines Mangels an Authoritaet scheitern. Der Soldat war sehr lustig. Er schrie immer irgendwelche Befehle und die Leute schrien ihm Sachen wie "Jawohl!" oder aehnliche Parolen entgegen. Alle waren sehr amuesiert. Also fand nicht nur ich den Soldaten lustig.
Nach insgesamt etwa 1 Stunde Anstehen (Schlange vor der Hoehle und in der Hoehle), kamen wir endlich bei den Booten an. Da nahmen dann 12 Personen in einem Boot Platz und es ging los. Das Fahrttempo war leider etwas zu schnell fuer gute Fotos, aber die Hoehle ist faszinierend und schoen. Durch die farbige Beleuchtung gibt es eine sehr schoene Atmosphaere. Schade fand ich, dass es keine Fuehrung oder aehnliches gab. Wenigstens ein bisschen Musik haetten sie spielen koennen. So fuhr man einfach etwa 10 Minuten lang durch die Hoehle und dann war alles auch schon vorbei.

Nach dem Hoehlenbesuch schauten sich die anderen Teilnehmer unserer Reisegruppe ein geologisches Museum und noch einen anderen Teil des Nationalparks an. Qiwei und ich haben und zurueckgezogen und habe gepicknickt. Ein bisschen Natur kann man sich ja auch mal goennen.
Dann ging es auch schon wieder zurueck zum Bus und wieder 4 Stunden Fahrt zurueck nach Yingkou. Die Rueckfahrt war fuer 13:30 Uhr geplant. Leider mussten wir ewig auf einige Fahrgaeste warten, die sich nicht an den Zeitplan halten konnten. Die gute Frau, die vor uns sass und bei der Abreise aus Yingkou noch ach so puenktlich war, kam 40 Minuten zu spaet...
Alles in allem wuerde ich diesen Ausflug nie wieder in meinem Leben wiederholen, weil...
... es in der ersten Oktoberwoche zu viele Menschen gibt.
... ein Tag viel zu kurz war und von der langen Fahrt nur Ruecken und Hintern weh tun.
... die Reiseleiterin mehr eine Organisatorin war und nicht wirklich was gemacht hat, ausser Tickets zu kaufen.
... chinesische Gruppenreisen nichts fuer mich sind.
Ich wuerde vielleicht nochmal dorthin fahren. Dann wuerde ich mir aber ein Hotel in Benxi buchen und noch mehr in der Gegend anschauen und ich wuerde nicht in der Hauptreisezeit hingehen. Ausserdem waere ein Privatauto auch die bessere Wahl fuer eine solche Reise. Dann ist man unabhaengig und kann so spaet heimfahren wie man will und man muss sich nicht ueber nervige Mitreisende aergern!
