Chinesisch...
Dienstag, 11. Oktober 2011
So, da mir gerade langweilig ist, weil ich mit meinen Übersetzungen fürs Erste durch bin und im Moment keine weiteren Aufgaben anstehen, versuche ich mich mal irgendwie zu beschäftigen. Habe mal ein paar Besonderheiten der chinesischen Sprache gesucht. Jaaa, ich surfe hier nicht völlig sinnlos im Internet herum, sondern versuche mich weiterzubilden, ob ihr’s nun glaubt oder nicht...
Für alle Nicht-Sinologen, die mich immer wieder fragen, ob es denn so einen großen Unterschied macht, wenn man die Töne im Chinesischen nicht richtig ausspricht, hier die Antwort (und schon mal im Voraus: ja, es macht einen großen Unterschied):
Das ist ein Text, der exakt 86 Mal die Silbe "shi" enthält, jeweils in vier verschiedenen Tönen (ī, í, ǐ, ì und auch normales i, das ist unbetont). Was interessant ist, ist dass der Text nur 34 verschiedene Zeichen enthält, die sich immer wieder wiederholen und trotzdem kann man eine Geschichte damit erzählen. (Gut, darüber, wie sinnvoll der Inhalt der Geschichte ist, lässt sich streiten.) Das find ich so toll an der chinesischen Sprache. An diesem Text merkt man auch, warum die Chinesen eigentlich Schriftzeichen brauchen. Es gibt sooo viele Wörter, die gleich ausgesprochen werden, dass kein Mensch das da unten verstehen könnte, wenn es nur in pinyin (so heißt die chinesische Umschrift) geschrieben wäre.
石室诗士施氏嗜狮,誓食十狮。氏时时适市视狮。十时,适十狮市。是时,适施氏适市。氏视十狮,恃矢势,使是十狮逝世。氏拾是十狮尸,适石室。石室湿,氏使侍拭石室。石室拭,氏始试食十狮尸。食时,始识是十狮尸实十石狮尸。
shí shì shī shì shī shì shì shī, shì shí shí shī. shì shí shí shì shì shì shī. shí shí, shì shí shī shì. shì shí, shì shī shì shì shì. shì shì shí shī, shì shǐ shì, shǐ shì shí shī shì shì. shì shi shì shí shī shī, shì shí shì. shí shì shī, shì shǐ shì shì shí shì. shí shì shì, shì shǐ shì shí shí shī shī. shí shí, shǐ shi shì shí shī shī shí shí shí shī shī
In einer Steinkammer bekommt der Dichtergelehrte aus der Familie Shi Lust auf Löwen, er schwört, er würde 10 Löwen essen. Von Zeit zu Zeit geht der Gelehrte in die Stadt um nach Löwen zu schauen. Um 10 Uhr gehen 10 Löwen in die Stadt. Um diese Zeit geht der Gelehrte Shi auch gerade in die Stadt. Der Gelehrte sieht die 10 Löwen, verlässt sich auf das Potenzial seiner Pfeile und lässt die 10 Löwen sterben. Der Gelehrte hebt die 10 Löwenleichen auf, und geht in seine Steinkammer. In der Steinkammer ist es feucht, der Gelehrte lässt seinen Diener die Steinkammer trocknen. Nachdem die Steinkammer trocken ist, fängt der Gelehrte an zu versuchen die 10 Löwenleichen zu essen. Beim Essen fängt er an zu merken, dass die 10 Löwenleichen in Wahrheit 10 steinerne Löwenleichen sind.
Für alle Nicht-Sinologen, die mich immer wieder fragen, ob es denn so einen großen Unterschied macht, wenn man die Töne im Chinesischen nicht richtig ausspricht, hier die Antwort (und schon mal im Voraus: ja, es macht einen großen Unterschied):
Das ist ein Text, der exakt 86 Mal die Silbe "shi" enthält, jeweils in vier verschiedenen Tönen (ī, í, ǐ, ì und auch normales i, das ist unbetont). Was interessant ist, ist dass der Text nur 34 verschiedene Zeichen enthält, die sich immer wieder wiederholen und trotzdem kann man eine Geschichte damit erzählen. (Gut, darüber, wie sinnvoll der Inhalt der Geschichte ist, lässt sich streiten.) Das find ich so toll an der chinesischen Sprache. An diesem Text merkt man auch, warum die Chinesen eigentlich Schriftzeichen brauchen. Es gibt sooo viele Wörter, die gleich ausgesprochen werden, dass kein Mensch das da unten verstehen könnte, wenn es nur in pinyin (so heißt die chinesische Umschrift) geschrieben wäre.
石室诗士施氏嗜狮,誓食十狮。氏时时适市视狮。十时,适十狮市。是时,适施氏适市。氏视十狮,恃矢势,使是十狮逝世。氏拾是十狮尸,适石室。石室湿,氏使侍拭石室。石室拭,氏始试食十狮尸。食时,始识是十狮尸实十石狮尸。
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In einer Steinkammer bekommt der Dichtergelehrte aus der Familie Shi Lust auf Löwen, er schwört, er würde 10 Löwen essen. Von Zeit zu Zeit geht der Gelehrte in die Stadt um nach Löwen zu schauen. Um 10 Uhr gehen 10 Löwen in die Stadt. Um diese Zeit geht der Gelehrte Shi auch gerade in die Stadt. Der Gelehrte sieht die 10 Löwen, verlässt sich auf das Potenzial seiner Pfeile und lässt die 10 Löwen sterben. Der Gelehrte hebt die 10 Löwenleichen auf, und geht in seine Steinkammer. In der Steinkammer ist es feucht, der Gelehrte lässt seinen Diener die Steinkammer trocknen. Nachdem die Steinkammer trocken ist, fängt der Gelehrte an zu versuchen die 10 Löwenleichen zu essen. Beim Essen fängt er an zu merken, dass die 10 Löwenleichen in Wahrheit 10 steinerne Löwenleichen sind.
es_tinna,
12. Okt 11
ich wette, man muss nach mind. 10 sh's auf's klo, wenn man diese geschichte erzählt bekommt ;)
und was hat der typ in seiner pfeife geraucht? :D tz.
aber so vom sprachwissenschaftlichen aspekt her find ich das ganze natürlich äußerst faszinierend!
und was hat der typ in seiner pfeife geraucht? :D tz.
aber so vom sprachwissenschaftlichen aspekt her find ich das ganze natürlich äußerst faszinierend!
