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Mittwoch, 7. September 2011
Nachtleben in Yingkou und andere Missverständnisse...
Mittwoch, 07. September 2011
Hm, ob man da überhaupt von einem Nachtleben sprechen kann, ist fraglich. Wer nicht unbedingt ins KTV will, also für alle, die das nicht kennen, in die Karaokebar, ist ziemlich aufgeschmissen.
Sonntag ist Corrina hier angekommen. Sie bleibt jetzt erst mal so circa einen Monat hier... Juhuu, ich freue mich... Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Ausländerin, ich habe Verstärkung. Zu zweit kann man sich auch viel besser durchschlagen und fühlt sich nicht ganz so sehr den gaffenden Blicken und "Oh, eine Russin"-Rufen ausgesetzt. Ich hatte es ja schon aufgegeben, die Leute zu korrigieren und hinterherzuschreien, ich sei Deutsche. Aber Corrina hat neue Energie mitgebracht und übernimmt das jetzt ;)
Am Montag hat uns Meiling, eine Bekannte hier aus Yingkou, zum Essen eingeladen. Danach sind wir in die einzig annehmbare Bar hier im Ort. Seit die allerdings den Besitzer geändert haben, geht es dort chaotisch zu, dazu aber gleich mehr. Nach unzähligem Bier, als der Abend schon richtig lustig war, beschlossen unsere beiden Chinesen, uns in eine Disco zu schleppen. Gut, ich war darauf vorbereitet... Schreckliche Musik (Techno ohne Ende), wenige Leute, entweder unmotiviertes oder aufdringliches Personal und so weiter. Wir fuhren dann ein Stück raus aus der Stadt, da diese Disco am Stadtrand liegt. Es gab dort sogar ein paar Leute. Wir bekamen einen Platz an der Bar und fuhren mit dem Bierkonsum fort. Schon gleich am Anfang tauchte der Manager des Clubs (oder wer er auch immer war) auf und war dann nicht mehr von unserer Seite wegzudenken. Wir wurden dann von vorne bis hinten bedient und bedrängt. Wir bekamen einen Obstkorb aufs Haus, wurden zu einer Runde Shorts eingeladen und Corrina bekam einen Mondkuchen. Überhaupt hatte Corrina es dem Guten wohl sehr angetan. Er wich nicht mehr von ihr und hörte nicht damit auf, sie um einen Tanz zu bitten. Sie musste zwischendurch mal aufs Klo fliehen. Sobald ich mich auch von meinem Platz wegbewegte, stand er schon neben ihr und redete ohne Pause auf sie ein. Nachdem ich ihren hilfesuchenden Blick gesehen habe, setzte ich mich wieder brav auf meinen Barhocker, damit zwischen ihr und mir kein Platz entsteht. So verbrachten wir dann etwa eine Stunde, bis wir endlich einstimmig beschlossen zu gehen. Der Managertyp folgte uns noch bis zum Auto, wäre er nicht so besoffen gewesen, wäre er uns wahrscheinlich noch ein Stück hinterhergerannt...
Gestern haben Corrina und ich uns dann erst einmal Tickets nach Beijing gesichert. Diesmal sogar mit dem richtigen Datum. Ich bin mal relativ zuversichtlich, dass wir dieses Mal ankommen werden. Alles andere wird sich dann schon in Beijing ergeben.
Abends haben wir dann den vorherigen Abend fortgeführt. Ich hatte meiner 18jährigen Englischschülerin versprochen, dass wir sie mal in eine Bar mitnehmen, bevor sie Yingkou verlässt, um in Shenyang zur Uni zu gehen. Das haben wir dann auch gemacht. Da Corrina abends noch mit ihrer Familie telefonieren wollte, sind wir schon um 20 Uhr los und gingen wieder in unsere mittlerweile schon Stammbar (Qiwei und ich waren in den letzten Tagen schon dreimal dort). Da nahm das Chaos dann seinen Lauf. Zuerst konnte uns keiner der Kellner bzw. Barkeeper sagen, was in den Cocktails drin ist. Wir kannten teilweise die Namen nicht, daher hatten wir gefragt. Dann beschloss Corrina, wenn es einen Black Russian gibt, müsse es doch wohl auch einen White Russian geben (der einzige Unterschied ist ja ein bisschen Milch, die dazukommt). Sie bestanden allerdings darauf, dass es keinen gebe. Also fragte sie, ob es denn Milch gebe. Dann erklärte sie, wie man einen White Russian mixt. Daraufhin meinte der Kellner es sei ok, sie würden ihr einen bringen. Nachdem all unsere anderen Getränke dann bereits am Tisch waren, sah Corrina mit Entsetzen, dass der Barkeeper statt Milch Sprühsahne aus der Dose in den "White Russian" spritzte. Als uns der Kellner dieses Sahne-Kaffeelikör-Massaker an den Tisch brachte, konnten wir nicht anders als loszulachen. Qiwei gab dann seinen Cocktail Corrina ab und bestellte stattdessen ein Bier. Aber ein Unglück kommt ja bekanntlich selten allein. Einige Zeit später, als wir uns schon fast vom Schock erholt hatten, kam der Kellner und sagte, das irgendein Cocktail nicht ginge, sie könnten ihn im Moment leider nicht machen. Wir schauten uns alle verwundert an, weil wir alle bereits unsere Getränke hatten. Dann fiel es mir ein. Qiwei hatte am Anfang einfach mal vier Cocktails bestellt (so zum Probieren) und drei davon kamen, den vierten hatten wir völlig verdrängt, nachdem seit der Bestellung auch schon über eine halbe Stunde vergangen war. Später am Abend bestellte Corrina dann einen frischgepressten Wassermelonensaft (mmh, lecker, die gibt es hier in China fast überall, sehr erfrischend, kann ich nur empfehlen). Jedenfalls war der Saft nach einer halben Stunde immer noch nicht fertig. Wir fragten also nach. Unsere ständigen Kommentare, Fragen und Tipps machten die Bedienung wohl dermaßen nervös, dass er als er den Saft brachte, unseren einen Cocktail umgeschmissen hat und ihn komplett über den Tisch, Corrinas Hose und meine geliebten UNO-Karten verteilt hat. Nachdem wir an einen anderen Tisch umgezogen waren, verbrachten wir die nächsten 15 Minuten damit jede einzelne Karte abzuwischen und zu polieren, damit man weiterspielen konnte. Ich hoffe die kleben jetzt nicht... War ein sehr süßer Cocktail. Die Managerin brachte uns daraufhin dann immerhin eine Portion Popcorn als Entschuldigung und wir spielten beruhigt weiter. Zur Sicherheit bestellten wir dann einfach nichts mehr. Als Qiwei die Rechnung bezahlte, stellte sich raus, dass sie uns wohl tatsächlich einige Dinge nicht berechnet hatten, was auch gut so ist, aber das ist in China nicht immer selbstverständlich.
Fazit: Gäbe es in Yingkou eine große Auswahl an Bars, so weiß ich nicht, ob ich jemals wieder in diese Bar gehen würde. Naja, eine Chance haben sie noch verdient. Corrina hat die bestimmt mit dem White Russian so nervös gemacht, dass sie nicht mehr richtig machen konnten... Aber es gibt ja in Yingkou, wie gesagt, nicht sehr viele Möglichkeiten, wenn man auf westliche Art abends weggehen will. Karaoke ist kein Problem. Das gibt es an jeder Ecke.
Von daher bin ich froh, dass wir in Beijing auch eine Übernachtung haben. Da können wir mal nach Wudaokou oder Sanlitun, das sind zwei Partymeilen in Beijing. Mal sehen. Freue mich auf jeden Fall schon. Natürlich ist auch Shopping angesagt. Englische Bücher und ausländische Nahrungsmittel (BROOOOT!!!!!) müssen her.
Bis bald, ich werde wieder berichten, wenn wir aus Beijing zurück sind.
Sonntag ist Corrina hier angekommen. Sie bleibt jetzt erst mal so circa einen Monat hier... Juhuu, ich freue mich... Jetzt bin ich nicht mehr die einzige Ausländerin, ich habe Verstärkung. Zu zweit kann man sich auch viel besser durchschlagen und fühlt sich nicht ganz so sehr den gaffenden Blicken und "Oh, eine Russin"-Rufen ausgesetzt. Ich hatte es ja schon aufgegeben, die Leute zu korrigieren und hinterherzuschreien, ich sei Deutsche. Aber Corrina hat neue Energie mitgebracht und übernimmt das jetzt ;)
Am Montag hat uns Meiling, eine Bekannte hier aus Yingkou, zum Essen eingeladen. Danach sind wir in die einzig annehmbare Bar hier im Ort. Seit die allerdings den Besitzer geändert haben, geht es dort chaotisch zu, dazu aber gleich mehr. Nach unzähligem Bier, als der Abend schon richtig lustig war, beschlossen unsere beiden Chinesen, uns in eine Disco zu schleppen. Gut, ich war darauf vorbereitet... Schreckliche Musik (Techno ohne Ende), wenige Leute, entweder unmotiviertes oder aufdringliches Personal und so weiter. Wir fuhren dann ein Stück raus aus der Stadt, da diese Disco am Stadtrand liegt. Es gab dort sogar ein paar Leute. Wir bekamen einen Platz an der Bar und fuhren mit dem Bierkonsum fort. Schon gleich am Anfang tauchte der Manager des Clubs (oder wer er auch immer war) auf und war dann nicht mehr von unserer Seite wegzudenken. Wir wurden dann von vorne bis hinten bedient und bedrängt. Wir bekamen einen Obstkorb aufs Haus, wurden zu einer Runde Shorts eingeladen und Corrina bekam einen Mondkuchen. Überhaupt hatte Corrina es dem Guten wohl sehr angetan. Er wich nicht mehr von ihr und hörte nicht damit auf, sie um einen Tanz zu bitten. Sie musste zwischendurch mal aufs Klo fliehen. Sobald ich mich auch von meinem Platz wegbewegte, stand er schon neben ihr und redete ohne Pause auf sie ein. Nachdem ich ihren hilfesuchenden Blick gesehen habe, setzte ich mich wieder brav auf meinen Barhocker, damit zwischen ihr und mir kein Platz entsteht. So verbrachten wir dann etwa eine Stunde, bis wir endlich einstimmig beschlossen zu gehen. Der Managertyp folgte uns noch bis zum Auto, wäre er nicht so besoffen gewesen, wäre er uns wahrscheinlich noch ein Stück hinterhergerannt...
Gestern haben Corrina und ich uns dann erst einmal Tickets nach Beijing gesichert. Diesmal sogar mit dem richtigen Datum. Ich bin mal relativ zuversichtlich, dass wir dieses Mal ankommen werden. Alles andere wird sich dann schon in Beijing ergeben.
Abends haben wir dann den vorherigen Abend fortgeführt. Ich hatte meiner 18jährigen Englischschülerin versprochen, dass wir sie mal in eine Bar mitnehmen, bevor sie Yingkou verlässt, um in Shenyang zur Uni zu gehen. Das haben wir dann auch gemacht. Da Corrina abends noch mit ihrer Familie telefonieren wollte, sind wir schon um 20 Uhr los und gingen wieder in unsere mittlerweile schon Stammbar (Qiwei und ich waren in den letzten Tagen schon dreimal dort). Da nahm das Chaos dann seinen Lauf. Zuerst konnte uns keiner der Kellner bzw. Barkeeper sagen, was in den Cocktails drin ist. Wir kannten teilweise die Namen nicht, daher hatten wir gefragt. Dann beschloss Corrina, wenn es einen Black Russian gibt, müsse es doch wohl auch einen White Russian geben (der einzige Unterschied ist ja ein bisschen Milch, die dazukommt). Sie bestanden allerdings darauf, dass es keinen gebe. Also fragte sie, ob es denn Milch gebe. Dann erklärte sie, wie man einen White Russian mixt. Daraufhin meinte der Kellner es sei ok, sie würden ihr einen bringen. Nachdem all unsere anderen Getränke dann bereits am Tisch waren, sah Corrina mit Entsetzen, dass der Barkeeper statt Milch Sprühsahne aus der Dose in den "White Russian" spritzte. Als uns der Kellner dieses Sahne-Kaffeelikör-Massaker an den Tisch brachte, konnten wir nicht anders als loszulachen. Qiwei gab dann seinen Cocktail Corrina ab und bestellte stattdessen ein Bier. Aber ein Unglück kommt ja bekanntlich selten allein. Einige Zeit später, als wir uns schon fast vom Schock erholt hatten, kam der Kellner und sagte, das irgendein Cocktail nicht ginge, sie könnten ihn im Moment leider nicht machen. Wir schauten uns alle verwundert an, weil wir alle bereits unsere Getränke hatten. Dann fiel es mir ein. Qiwei hatte am Anfang einfach mal vier Cocktails bestellt (so zum Probieren) und drei davon kamen, den vierten hatten wir völlig verdrängt, nachdem seit der Bestellung auch schon über eine halbe Stunde vergangen war. Später am Abend bestellte Corrina dann einen frischgepressten Wassermelonensaft (mmh, lecker, die gibt es hier in China fast überall, sehr erfrischend, kann ich nur empfehlen). Jedenfalls war der Saft nach einer halben Stunde immer noch nicht fertig. Wir fragten also nach. Unsere ständigen Kommentare, Fragen und Tipps machten die Bedienung wohl dermaßen nervös, dass er als er den Saft brachte, unseren einen Cocktail umgeschmissen hat und ihn komplett über den Tisch, Corrinas Hose und meine geliebten UNO-Karten verteilt hat. Nachdem wir an einen anderen Tisch umgezogen waren, verbrachten wir die nächsten 15 Minuten damit jede einzelne Karte abzuwischen und zu polieren, damit man weiterspielen konnte. Ich hoffe die kleben jetzt nicht... War ein sehr süßer Cocktail. Die Managerin brachte uns daraufhin dann immerhin eine Portion Popcorn als Entschuldigung und wir spielten beruhigt weiter. Zur Sicherheit bestellten wir dann einfach nichts mehr. Als Qiwei die Rechnung bezahlte, stellte sich raus, dass sie uns wohl tatsächlich einige Dinge nicht berechnet hatten, was auch gut so ist, aber das ist in China nicht immer selbstverständlich.
Fazit: Gäbe es in Yingkou eine große Auswahl an Bars, so weiß ich nicht, ob ich jemals wieder in diese Bar gehen würde. Naja, eine Chance haben sie noch verdient. Corrina hat die bestimmt mit dem White Russian so nervös gemacht, dass sie nicht mehr richtig machen konnten... Aber es gibt ja in Yingkou, wie gesagt, nicht sehr viele Möglichkeiten, wenn man auf westliche Art abends weggehen will. Karaoke ist kein Problem. Das gibt es an jeder Ecke.
Von daher bin ich froh, dass wir in Beijing auch eine Übernachtung haben. Da können wir mal nach Wudaokou oder Sanlitun, das sind zwei Partymeilen in Beijing. Mal sehen. Freue mich auf jeden Fall schon. Natürlich ist auch Shopping angesagt. Englische Bücher und ausländische Nahrungsmittel (BROOOOT!!!!!) müssen her.
Bis bald, ich werde wieder berichten, wenn wir aus Beijing zurück sind.
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Sonntag, 4. September 2011
Umfrage
Sonntag, 04. September 2011
Werden Martha und Qiwei es schaffen, diesen Monat endlich zu heiraten (beim zweiten Versuch)?
80% (4 votes)
Aller guten Dinge sind drei, beim dritten Versuch klappt es dann bestimmt...
20% (1 vote)
Was? Ihr wollt heiraten?
0% (0 votes)
Ja, natürlich, warum nicht?
Aller guten Dinge sind drei, beim dritten Versuch klappt es dann bestimmt...
0% (0 votes)
Martha wird doch nicht mal bis Beijing/Peking kommen.
0% (0 votes)
Nein, niemals!!!
Was? Ihr wollt heiraten?
Total: 100% (5 votes)
Created by bai ruifen on 4. September, 23:37.
This poll was closed on 20. September, 22:57.
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Freitag, 2. September 2011
Eigentlich...
Freitag, 02. September 2011
Hm, dieses Wort könnte man hier ziemlich oft benutzen: Eigentlich sollten wir schon verheiratet sein, eigentlich sollte ich gerade im Zug nach Beijing sitzen... Warum tue ich das nicht, werden sich jetzt einige vielleicht fragen. Also, machen wir es mal etwas spannend.
Donnerstag Abend: Qiwei und ich wurden zum Abendessen von einigen Bekannten zum Essen eingeladen. Als sie hörten, dass ich mit dem Nachtzug nach Beijing fahren will und da ich von Dashiqiao (大石桥), einem Vorort von Yingkou losfahren sollte, haben sie darauf bestanden uns zu fahren. Ok, sparen wir uns halt das Geld fürs Taxi, auch gut.
Um 22:15 Uhr wurden wir abgeholt. Mein Zug sollte um 00:03 Uhr fahren. Lieber mal etwas früher losfahren, als zu spät. Gottseidank... Denn kaum waren wir fast in Dashiqiao angekommen, kamen wir in einen LKW-Stau. Ich finde es ja schon beängstigend auf der deutschen Autobahn zwischen zwei LKWs festzustecken, aber das hier hatte eine ganz andere Dimension. Es ist nacht, es ist dunkel, wir stehen irgendwo auf einer Landstraße und um uns herum stehen vorne, hinten und auf beiden Seiten LKWs und zwar ohne den aus Deutschland eventuell gewohnten Sicherheitsabstand. Ich könnte denen ohne Probleme vom Fenster aus ohne mich groß hinauszubeugen die Reifen wechseln, so ein Abstand ist das. Unser Fahrer weiß natürlich Bescheid über die aktuelle Lage und meint, dass vorne die Straße gemacht wird und wir deswegen alle nach links abbiegen müssen. Links ist allerdings ein Bahnübergang und es fahren, wie ich später feststelle, im Minutentakt Güterzüge durch.
Wir stehen und stehen da also... und die Zeit läuft. Um 23:15 Uhr beschließt Qiwei auszusteigen, zum Bahnübergang zu laufen und mit irgendjemandem mitzufahren, der uns vielleicht zum Bahnhof mitnehmen kann. Gesagt, getan. Wir sind also mitten in der Nacht zwischen all diesen LKWs durchgelaufen, sind zum nicht mehr weit entfernten Bahnübergang und haben jemanden gefragt, ob er uns mitnehmen kann. Ich glaube, er hatte eigentlich überhaupt keine Lust, irgendwelche Leute durch die Gegend zu kutschieren, aber wer kann schon der Versuchung wiederstehen, eine Ausländerin im eigenen Auto zu haben?! Er nahm uns drei dann mit, Qiwei, mich und unseren Fahrer. Im Auto blieb die Cousine des Fahrers. Sie sollte dann zum Bahnhof nachkommen und die anderen beiden dann wieder nach Yingkou mitnehmen.
Endlich in Dashiqiao angekommen, haben wir uns irgendwo absetzen lassen und sind das letzte Stück zum Bahnhof mit dem Taxi gefahren.
Wer jetzt denkt, ich bin nicht in Beijing, weil ich meinen Zug verpasst hätte, der liegt falsch. Wir hätten den Zug verpasst, wenn Qiwei nicht diese grandiose Idee gehabt hätte, mit jemandem mitzufahren. Aber wir haben es dann tatsächlich geschafft um 23:30 Uhr am Bahnhof zu sein.
Am Bahnhof angekommen, musste ich mich erstmal beruhigen, mein Puls raste wie verrückt und mir war schlecht, wegen dem ganzen Stress, dass wir es nicht schaffen könnten. Und es ist ja eigentlich ein wichtiger Grund, aus dem ich nach Beijing fahren will. Ich will doch meine Unterlagen vervollständigen.
Nachdem wir ein bisschen gewartet haben, konnte man um 00:01 einchecken. Funktioniert am chinesischen Bahnhof wie am Flughafen. Man kommt auch nur ins Innere des Bahnhofs, wenn man ein Ticket hat, wenn einen jemand begleitet, gibt es extra für diesen Zweck Besuchertickets (kosten 1 RMB). Ich denke mal, der Grund ist, dass man vermeiden will, dass die Bahnhöfe noch voller sind als sie es jetzt eh schon sind. Wir gehen also zum Schalter, lassen erst alle anderen rein, ich habe mich schon fast vom Qiwei verabschiedet. Da meint die Frau am Schalter: „Das Ticket ist ungültig!“ WAAAAAS????????????? Wie ungültig? Tja, hätten wir uns das Ticket vorher genau angeschaut, hätten wir auch feststellen können, dass das Datum falsch war. Für uns war ja noch Donnerstag, der 1. September, so stand es auch drauf. Aber richtig wäre ja gewesen Freitag, 2. September, da die Fahrzeit ja um 00:03 war. Alles diskutieren half nichts, die Frau hatte natürlich recht. Das Ticket zurückgeben oder umtauschen konnte man auch nicht mehr. Ungültig ist ungültig. Selbst schuld, wenn man die Fahrt am Vortag nicht angetreten ist. Wir gaben also nur das Rückfahrticket zurück (für 80% des Ursprungspreises, 20% sind Bearbeitungsgebühr).
In der Zwischenzeit war auch unsere Fahrerin schon zum Bahnhof gekommen. Ich hätte den Zug mit unserem Auto also tatsächlich ganz knapp verpasst. Ich wusste jetzt nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll… Qiwei fragte mich später, warum ich plötzlich so gute Laune hätte. Ich konnte mich einfach nicht mehr darüber aufregen. Wir stiegen also ins Auto und fuhren zurück nach Yingkou. Schöner Ausflug das Ganze. Drei Stunden völlig umsonst… Herrlich.
Ach ja, eine Sache muss noch geklärt werden. Warum hatte ich ein falsches Ticket? Also, ganz von vorne: In China fängt momentan die Uni an, d. h. man kommt sehr schwer an irgendwelche Tickets ran, weil halb China momentan unterwegs ist, vor allem in die großen Städte. Da wir von Shenyang aus nicht an Tickets gekommen sind, hat Qiwei über Bekanntschaften versucht, ein Ticket für mich zu bekommen. Eine Krankenschwester aus seiner Abteilung konnte dann irgendwie helfen. Sie sollte für mich ein Ticket für den Nachtzug von DO auf FR kaufen und für die Rückfahrt eines von FR auf SA. Beim Kauf hat dann wohl eine gewisse Person nicht auf das Datum geachtet, wir dann später natürlich auch nicht, wer kommt schon auf die Idee, dass die Frau ein Ticket für Mittwochnacht statt Donnerstagnacht gekauft hat. Und so kam das Ganze dann ins Rollen.
Was solls, ich werde mich trotz all dieser Hindernisse nicht davon abbringen lassen zu heiraten, und wenn die Welt untergehen sollte, wir werden heiraten… ^^
Donnerstag Abend: Qiwei und ich wurden zum Abendessen von einigen Bekannten zum Essen eingeladen. Als sie hörten, dass ich mit dem Nachtzug nach Beijing fahren will und da ich von Dashiqiao (大石桥), einem Vorort von Yingkou losfahren sollte, haben sie darauf bestanden uns zu fahren. Ok, sparen wir uns halt das Geld fürs Taxi, auch gut.
Um 22:15 Uhr wurden wir abgeholt. Mein Zug sollte um 00:03 Uhr fahren. Lieber mal etwas früher losfahren, als zu spät. Gottseidank... Denn kaum waren wir fast in Dashiqiao angekommen, kamen wir in einen LKW-Stau. Ich finde es ja schon beängstigend auf der deutschen Autobahn zwischen zwei LKWs festzustecken, aber das hier hatte eine ganz andere Dimension. Es ist nacht, es ist dunkel, wir stehen irgendwo auf einer Landstraße und um uns herum stehen vorne, hinten und auf beiden Seiten LKWs und zwar ohne den aus Deutschland eventuell gewohnten Sicherheitsabstand. Ich könnte denen ohne Probleme vom Fenster aus ohne mich groß hinauszubeugen die Reifen wechseln, so ein Abstand ist das. Unser Fahrer weiß natürlich Bescheid über die aktuelle Lage und meint, dass vorne die Straße gemacht wird und wir deswegen alle nach links abbiegen müssen. Links ist allerdings ein Bahnübergang und es fahren, wie ich später feststelle, im Minutentakt Güterzüge durch.
Wir stehen und stehen da also... und die Zeit läuft. Um 23:15 Uhr beschließt Qiwei auszusteigen, zum Bahnübergang zu laufen und mit irgendjemandem mitzufahren, der uns vielleicht zum Bahnhof mitnehmen kann. Gesagt, getan. Wir sind also mitten in der Nacht zwischen all diesen LKWs durchgelaufen, sind zum nicht mehr weit entfernten Bahnübergang und haben jemanden gefragt, ob er uns mitnehmen kann. Ich glaube, er hatte eigentlich überhaupt keine Lust, irgendwelche Leute durch die Gegend zu kutschieren, aber wer kann schon der Versuchung wiederstehen, eine Ausländerin im eigenen Auto zu haben?! Er nahm uns drei dann mit, Qiwei, mich und unseren Fahrer. Im Auto blieb die Cousine des Fahrers. Sie sollte dann zum Bahnhof nachkommen und die anderen beiden dann wieder nach Yingkou mitnehmen.
Endlich in Dashiqiao angekommen, haben wir uns irgendwo absetzen lassen und sind das letzte Stück zum Bahnhof mit dem Taxi gefahren.
Wer jetzt denkt, ich bin nicht in Beijing, weil ich meinen Zug verpasst hätte, der liegt falsch. Wir hätten den Zug verpasst, wenn Qiwei nicht diese grandiose Idee gehabt hätte, mit jemandem mitzufahren. Aber wir haben es dann tatsächlich geschafft um 23:30 Uhr am Bahnhof zu sein.
Am Bahnhof angekommen, musste ich mich erstmal beruhigen, mein Puls raste wie verrückt und mir war schlecht, wegen dem ganzen Stress, dass wir es nicht schaffen könnten. Und es ist ja eigentlich ein wichtiger Grund, aus dem ich nach Beijing fahren will. Ich will doch meine Unterlagen vervollständigen.
Nachdem wir ein bisschen gewartet haben, konnte man um 00:01 einchecken. Funktioniert am chinesischen Bahnhof wie am Flughafen. Man kommt auch nur ins Innere des Bahnhofs, wenn man ein Ticket hat, wenn einen jemand begleitet, gibt es extra für diesen Zweck Besuchertickets (kosten 1 RMB). Ich denke mal, der Grund ist, dass man vermeiden will, dass die Bahnhöfe noch voller sind als sie es jetzt eh schon sind. Wir gehen also zum Schalter, lassen erst alle anderen rein, ich habe mich schon fast vom Qiwei verabschiedet. Da meint die Frau am Schalter: „Das Ticket ist ungültig!“ WAAAAAS????????????? Wie ungültig? Tja, hätten wir uns das Ticket vorher genau angeschaut, hätten wir auch feststellen können, dass das Datum falsch war. Für uns war ja noch Donnerstag, der 1. September, so stand es auch drauf. Aber richtig wäre ja gewesen Freitag, 2. September, da die Fahrzeit ja um 00:03 war. Alles diskutieren half nichts, die Frau hatte natürlich recht. Das Ticket zurückgeben oder umtauschen konnte man auch nicht mehr. Ungültig ist ungültig. Selbst schuld, wenn man die Fahrt am Vortag nicht angetreten ist. Wir gaben also nur das Rückfahrticket zurück (für 80% des Ursprungspreises, 20% sind Bearbeitungsgebühr).
In der Zwischenzeit war auch unsere Fahrerin schon zum Bahnhof gekommen. Ich hätte den Zug mit unserem Auto also tatsächlich ganz knapp verpasst. Ich wusste jetzt nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll… Qiwei fragte mich später, warum ich plötzlich so gute Laune hätte. Ich konnte mich einfach nicht mehr darüber aufregen. Wir stiegen also ins Auto und fuhren zurück nach Yingkou. Schöner Ausflug das Ganze. Drei Stunden völlig umsonst… Herrlich.
Ach ja, eine Sache muss noch geklärt werden. Warum hatte ich ein falsches Ticket? Also, ganz von vorne: In China fängt momentan die Uni an, d. h. man kommt sehr schwer an irgendwelche Tickets ran, weil halb China momentan unterwegs ist, vor allem in die großen Städte. Da wir von Shenyang aus nicht an Tickets gekommen sind, hat Qiwei über Bekanntschaften versucht, ein Ticket für mich zu bekommen. Eine Krankenschwester aus seiner Abteilung konnte dann irgendwie helfen. Sie sollte für mich ein Ticket für den Nachtzug von DO auf FR kaufen und für die Rückfahrt eines von FR auf SA. Beim Kauf hat dann wohl eine gewisse Person nicht auf das Datum geachtet, wir dann später natürlich auch nicht, wer kommt schon auf die Idee, dass die Frau ein Ticket für Mittwochnacht statt Donnerstagnacht gekauft hat. Und so kam das Ganze dann ins Rollen.
Was solls, ich werde mich trotz all dieser Hindernisse nicht davon abbringen lassen zu heiraten, und wenn die Welt untergehen sollte, wir werden heiraten… ^^
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Sonntag, 28. August 2011
Alle Jahre wieder...
Sonntag, 28. August 2011


... regnet es so stark, dass die Straßen in Yingkou überflutet sind.
Die Fotos sind übrigens auf dem neusten Stand, gerade erst vor einer halben Stunde aufgenommen. Wenn es mit dem Regen so weiter geht, kann ich bald vom Fenster aus ins Wasser springen und schwimmen gehen. Es schüttet nämlich wieder in Strömen.
Wollte vorhin eigentlich Einkaufen gehen, weil wir daheim nichts mehr zu essen haben, aber hier kommt man nicht weit. War also dann nur in unserem kleinen Tante-Emma-Laden unten vor dem Wohngebiet. Ich komme nicht mal mehr zu unserem Supermarkt, der vielleicht 600 m entfernt liegt. Ich hoffe, es hört bald auf zu regnen.
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Zu früh gefreut...
Sonntag, 28. August 2011
Danke erst mal allen, die uns gratuliert haben. Wir freuen uns trotz allem über die lieben Glückwünsche!
Trotz allem? Warum? Also gut. Ich bin noch immer ledig. In der Kurzfassung kann man dazu sagen, dass das leider nicht wortwörtlich in meinem Ehefähigkeitszeugnis steht. Aber es gibt natürlich auch eine Langfassung:
Donnerstag, der 25.08. morgens um 8 Uhr in Shenyang. Nachdem wir uns beide schick gemacht haben für unseren besonderen Tag, sind wir voller Vorfreude aufgebrochen zum Standesamt für Ausländer. Dort sind wir dann ins Heiratbüro, um erst mal zu hören zu bekommen, dass der Computer momentan kaputt ist und die Heiraten in einem anderen Büro (anderes Gebäude, anderes Ende der Stadt usw.) registriert werden. Soweit so gut, kein Problem. Dann hat die gute Dame angeboten, sich unsere Unterlagen anzuschauen. Qiweis Hukou (chinesisches Haushaltsregister, so wie unser Familien-/Stammbuch) ok, mein Pass ok, sein Perso ok, mein Ehefähigkeitszeugnis? Hm, "da fehlt das Wort LEDIG". Trotz langer Erklärungen, blieb sie bei dieser Meinung. Tja, ich war dann erstmal sauer. Als sie mich dann nicht mal ausreden ließ, als ich erklären wollte, dass im Internet nichts davon steht und in ihrem Infoblatt auch nicht, war meine Geduld am Ende. Ich erklärte ihr es trotzdem mit den Worten "Also jetzt pass mal auf, jetzt lässt du mich gefälligst ausreden, ..." (bin stolz, dass ich das auf Chinesisch kann ;) Daraufhin stürmte ich aus dem Büro und knallte die Tür zu. Ein paar Minuten später kam Qiwei wieder. Die Gute meinte noch ganz scheinheilig zu ihm: "Oh, Ihre Freundin ist wohl sauer." Ja, ach nein... Wenigstens hat er sich nicht für mich entschuldigt, weil er genauso sauer war wie ich.
Wir fuhren dann noch zu dem besagten anderen Büro, wo uns das gleiche gesagt wurde. Fazit: Ich muss nach Peking zur deutschen Botschaft und anhand meines Ehefähigkeitszeugnisses einen Ledigkeitsbescheid ausstellen lassen. Am 1. September geht es also mit dem Nachtzug nach Peking und am 2. September abends wieder mit dem Nachtzug zurück. Qiwei meinte im Nachhinein, es wäre alles meine Schuld, weil ich die ganze Zeit schon im September heiraten wollte und weil ich auch schon seit längerer Zeit mal wieder nach Peking will :D
Wenigstens wissen wir jetzt, was wir noch brauchen, um zu heiraten und um ein Ehevisum zu bekommen. Waren also immerhin nicht ganz umsonst in Shenyang. Habe am Freitag dann eine Gesundheitsuntersuchung machen lassen, die ich für mein 1-Jahres-Ehevisum brauche. Die Untersuchung war auch toll. Es gab verschiedene Teiluntersuchungen: Röntgen, Ultraschall, EKG, chirurgische Untersuchung, Wiegen, Messen, Blutdruck, Blut- und Urinuntersuchung, Untersuchung der Sinnesorgane. Man merkte, dass die Ärzte leicht unmotiviert sind und die Untersuchungen auch nur machen, weil sie gemacht werden müssen. Am tollsten war die chirurgische Untersuchung. Die Ärztin fragte mich nur, ob ich schon mal eine OP hatte und danach musste ich eine Kniebeuge machen und das war's. Bei der Untersuchung der Sinnesorgane wurde nur ein Sehtest gemacht. Auch beim EKG wurde die einfachste Methode benutzt, die man benutzen kann... Statt Elektroden auf dem Brustkorb bekam ich nur Klammern mit Elektroden um Hand- und Fußgelenke und nach 5 Sekunden war das EKG fertig. So, bin gespannt auf die Ergebnisse am Montag.
Sollte also irgendjemand in Zukunft in China heiraten wollen, fragt mich. Ich weiß bis dahin bestimmt alles. Den Termin für den nächsten Heiratsversuch haben wir auf den 8. oder 9. September verlegt. Mal sehen, was ich dann noch brauche ;)
Trotz allem? Warum? Also gut. Ich bin noch immer ledig. In der Kurzfassung kann man dazu sagen, dass das leider nicht wortwörtlich in meinem Ehefähigkeitszeugnis steht. Aber es gibt natürlich auch eine Langfassung:
Donnerstag, der 25.08. morgens um 8 Uhr in Shenyang. Nachdem wir uns beide schick gemacht haben für unseren besonderen Tag, sind wir voller Vorfreude aufgebrochen zum Standesamt für Ausländer. Dort sind wir dann ins Heiratbüro, um erst mal zu hören zu bekommen, dass der Computer momentan kaputt ist und die Heiraten in einem anderen Büro (anderes Gebäude, anderes Ende der Stadt usw.) registriert werden. Soweit so gut, kein Problem. Dann hat die gute Dame angeboten, sich unsere Unterlagen anzuschauen. Qiweis Hukou (chinesisches Haushaltsregister, so wie unser Familien-/Stammbuch) ok, mein Pass ok, sein Perso ok, mein Ehefähigkeitszeugnis? Hm, "da fehlt das Wort LEDIG". Trotz langer Erklärungen, blieb sie bei dieser Meinung. Tja, ich war dann erstmal sauer. Als sie mich dann nicht mal ausreden ließ, als ich erklären wollte, dass im Internet nichts davon steht und in ihrem Infoblatt auch nicht, war meine Geduld am Ende. Ich erklärte ihr es trotzdem mit den Worten "Also jetzt pass mal auf, jetzt lässt du mich gefälligst ausreden, ..." (bin stolz, dass ich das auf Chinesisch kann ;) Daraufhin stürmte ich aus dem Büro und knallte die Tür zu. Ein paar Minuten später kam Qiwei wieder. Die Gute meinte noch ganz scheinheilig zu ihm: "Oh, Ihre Freundin ist wohl sauer." Ja, ach nein... Wenigstens hat er sich nicht für mich entschuldigt, weil er genauso sauer war wie ich.
Wir fuhren dann noch zu dem besagten anderen Büro, wo uns das gleiche gesagt wurde. Fazit: Ich muss nach Peking zur deutschen Botschaft und anhand meines Ehefähigkeitszeugnisses einen Ledigkeitsbescheid ausstellen lassen. Am 1. September geht es also mit dem Nachtzug nach Peking und am 2. September abends wieder mit dem Nachtzug zurück. Qiwei meinte im Nachhinein, es wäre alles meine Schuld, weil ich die ganze Zeit schon im September heiraten wollte und weil ich auch schon seit längerer Zeit mal wieder nach Peking will :D
Wenigstens wissen wir jetzt, was wir noch brauchen, um zu heiraten und um ein Ehevisum zu bekommen. Waren also immerhin nicht ganz umsonst in Shenyang. Habe am Freitag dann eine Gesundheitsuntersuchung machen lassen, die ich für mein 1-Jahres-Ehevisum brauche. Die Untersuchung war auch toll. Es gab verschiedene Teiluntersuchungen: Röntgen, Ultraschall, EKG, chirurgische Untersuchung, Wiegen, Messen, Blutdruck, Blut- und Urinuntersuchung, Untersuchung der Sinnesorgane. Man merkte, dass die Ärzte leicht unmotiviert sind und die Untersuchungen auch nur machen, weil sie gemacht werden müssen. Am tollsten war die chirurgische Untersuchung. Die Ärztin fragte mich nur, ob ich schon mal eine OP hatte und danach musste ich eine Kniebeuge machen und das war's. Bei der Untersuchung der Sinnesorgane wurde nur ein Sehtest gemacht. Auch beim EKG wurde die einfachste Methode benutzt, die man benutzen kann... Statt Elektroden auf dem Brustkorb bekam ich nur Klammern mit Elektroden um Hand- und Fußgelenke und nach 5 Sekunden war das EKG fertig. So, bin gespannt auf die Ergebnisse am Montag.
Sollte also irgendjemand in Zukunft in China heiraten wollen, fragt mich. Ich weiß bis dahin bestimmt alles. Den Termin für den nächsten Heiratsversuch haben wir auf den 8. oder 9. September verlegt. Mal sehen, was ich dann noch brauche ;)
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Dienstag, 23. August 2011
Gaaanz in weiß...
Dienstag, 23. August 2011
Ja genau! Richtig, wir heiraten. Naja, die eigentliche Hochzeitsfeier ist erst im Mai, aber aus diversen Gründen müssen wir jetzt schon standesamtlich heiraten...
Wir heiraten also schon übermorgen, am 25. August, in Shenyang.
Bin schon ganz aufgeregt. Für Chinesen scheint die standesamtliche Hochzeit nichts weltbewegendes zu sein. Immerhin konnte ich Qiwei überreden, sich etwas schickeres anzuziehen und nach dem Standesamt feierlich essen zu gehen.
Warum jetzt schon? Also folgende Gründe sprechen dafür:
1. Qiwei arbeitet nur noch bis Ende August in der Notaufnahme, danach ist er wieder in seiner Abteilung und wird wesentlich weniger Zeit haben.
2. Mein Visum ist nur noch bis zum 4. Oktober gültig und danach müsste ich aus- und nochmal einreisen, um wieder 90 Tage hier bleiben zu dürfen. Wenn wir heiraten, bekomme ich aber wohl einen Aufenthaltstitel für ein Jahr oder so und muss nicht vorher ausreisen. Um diesen zu bekommen, muss man sich nach der Heirat allerdings irgendwo anmelden und muss auf einen Termin warten. Da wir nicht wissen, wie lange das dauert, lautet die Devise: Lieber zu früh als zu spät...
Werde Fotos hochladen, wenn wir wieder zurück sind. Werden drei oder vier Tage in Shenyang bleiben.
Ich genieße jetzt noch meine letzten 1,5 Tage in "Freiheit" ;)

Das ist übrigens unser "Hochzeitsfoto". Das brauchen wir für unsere Heiratsurkunden und so. Schick, gell? Haben uns jetzt doch für einen blauen Hintergrund entschieden. Zur Wahl standen ja blau und rot... Zu rot hätten nicht so viele Kleider gepasst.
Wir heiraten also schon übermorgen, am 25. August, in Shenyang.
Bin schon ganz aufgeregt. Für Chinesen scheint die standesamtliche Hochzeit nichts weltbewegendes zu sein. Immerhin konnte ich Qiwei überreden, sich etwas schickeres anzuziehen und nach dem Standesamt feierlich essen zu gehen.
Warum jetzt schon? Also folgende Gründe sprechen dafür:
1. Qiwei arbeitet nur noch bis Ende August in der Notaufnahme, danach ist er wieder in seiner Abteilung und wird wesentlich weniger Zeit haben.
2. Mein Visum ist nur noch bis zum 4. Oktober gültig und danach müsste ich aus- und nochmal einreisen, um wieder 90 Tage hier bleiben zu dürfen. Wenn wir heiraten, bekomme ich aber wohl einen Aufenthaltstitel für ein Jahr oder so und muss nicht vorher ausreisen. Um diesen zu bekommen, muss man sich nach der Heirat allerdings irgendwo anmelden und muss auf einen Termin warten. Da wir nicht wissen, wie lange das dauert, lautet die Devise: Lieber zu früh als zu spät...
Werde Fotos hochladen, wenn wir wieder zurück sind. Werden drei oder vier Tage in Shenyang bleiben.
Ich genieße jetzt noch meine letzten 1,5 Tage in "Freiheit" ;)

Das ist übrigens unser "Hochzeitsfoto". Das brauchen wir für unsere Heiratsurkunden und so. Schick, gell? Haben uns jetzt doch für einen blauen Hintergrund entschieden. Zur Wahl standen ja blau und rot... Zu rot hätten nicht so viele Kleider gepasst.
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